Wirtschaft/Politik

Sei kein Idiot
(Ferdinand Savater nennt so sein empfehlenswertes Buch mit dem Untertitel: Politik für die Erwachsenen von morgen. Frankfurt a.M. 1994)

It´s the economy, stupid!
(Bill Clinton)

Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen….Wir müssen alle empfangen und lernen.

(Goethe zu Eckermann am 17.02.1832)

Der spanische Philosoph Savater, der ehemalige amerikanische Präsident und der Schriftsteller Goethe benennen in treffender Weise die Inhalte des Faches Wirtschaft und Politik, das – siehe oben – aus drei Fächern besteht: Politik – Wirtschaft – Gesellschaft, die im Laufe von drei Jahren gymnasialer Oberstufe zunehmend integrativ unterrichtet werden.
 
Die alten Griechen nannten den, der sich nicht um die Angelegenheiten seiner polis kümmerte, der sich also nicht um Politik kümmerte, idiotés. Ein Begriff, der eine isoliert lebende Person bezeichnet, die den anderen nichts zu bieten hat, die nur den häuslichen Kleinkram im Kopf hat und schließlich von anderen manipuliert und fremdbestimmt wird. Von dem griechischen Wort leitet sich unser Idiot ab, dessen Bedeutung jedermann und jederfrau bekannt sein sollte.

Die Ziele des Faches WiPo in Schleswig-Holstein lassen sich unmittelbar aus dem neuen Schulgesetz herleiten:

Die Schule soll die Offenheit des jungen Menschen gegenüber kultureller Vielfalt, den Willen zur Völkerverständigung und die Friedensfähigkeit fördern.
Sie soll den jungen Menschen befähigen, die Bedeutung der Heimat und der besonderen Verantwortung und Verpflichtung Deutschlands in einem gemeinsamen Europa sowie die Bedeutung einer gerechten Ordnung der Welt zu erfassen. Zum Bildungsauftrag der Schule gehört die Erziehung des jungen Menschen zur freien Selbstbestimmung in Achtung Andersdenkender, zum politischen und sozialen Handeln und zur Beteiligung an der Gestaltung der Arbeitswelt und der Gesellschaft im Sinne der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. (§ 4 (4))

In einer Demokratie gehört es daher zu den Bildungsaufgaben der Schule, alle Menschen zur Teilnahme am öffentlichen Leben zu befähigen, damit sie keine Idioten werden.

 
In diesem Sinne bemühen sich Frau Işil Gümüş (Englisch, WiPo), Frau Hannah Haase (Englisch, WiPo), Herr Michael Dürrbaum (Englisch, Geschichte, WiPo) und Herr René Sondersorg mit tatkräftiger Unterstützung von Referendaren bei unseren Schülern die Fähigkeit zu fördern, sich in der modernen Wirtschaft und Gesellschaft angemessen zu orientieren, auf einer demokratischen Grundlage politische Fragen und Probleme kompetent zu beurteilen und sich in öffentlichen Angelegenheiten (hier taucht sie wieder auf, die polis) zu engagieren. Folglich lässt sich diese Zielperspektive politischer, ökonomischer und sozialer Bildung als Entwicklung politischer Mündigkeit bezeichnen.

Daraus ergeben sich folgende Kompetenzbereiche der politischen Bildung, wie sie derzeit in den für das Fach gültigen Bildungsstandards formuliert werden:
 
Politische Urteilsfähigkeit

Politische Ereignisse, Probleme und Kontroversen sowie Fragen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung unter Sachaspekten und Wertaspekten analysieren und reflektiert beurteilen können.

 

Politische Handlungsfähigkeit

Meinungen, Überzeugungen und Interessen formulieren, vor anderen angemessen vertreten, Aushandlungsprozesse führen und Kompromisse schließen können.

 

Methodische Fähigkeiten

Sich selbstständig zur aktuellen Politik sowie zu wirtschaftlichen,
rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen orientieren, fachliche
Themen mit unterschiedlichen Methoden bearbeiten und das eigene
politische Weiterlernen organisieren können.