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Praktikum im Bundestag 2016

Politik mal anders erleben

 

Das Profil "Wirtschaft / Politik" (Klasse Q1c) der Ernestinenschule hat vom 28.11. bis 02.12.2016 ein "Politisches Praktikum" bei verschiedenen Bundestagsabgeordneten absolviert. Beteiligte Bundestagsabgeordnete waren: Cornelia Möhring (LINKE), Alexandra Dinges-Dierig (CDU), Valerie Wilms (Die Grünen), Gabriele Hiller-Ohm (SPD), Bettina Hagedorn (SPD), Konstantin von Notz (Die Grünen). Weitere Praktikumsstellen außerhalb des Bundestages: Landesvertretung Schleswig-Holstein sowie Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Die Schüler konnten eine Woche lang "hautnah" die Bundespolitik in Berlin erleben.

 

Hier kommen zwei Erfahrungsberichte von Schülerinnen und Schülern:

 

1. Bericht von zwei Schülerinnen, die bei Alexandra Dinges-Dierig (CDU) ihr Praktikum absolvierten:

 

Am Sonntag, den 27.11.2016, war es endlich so weit. Mit voll bepackten Koffern standen wir, die Q1.c der Ernestinenschule zu Lübeck, im Hauptbahnhof, ungewiss, was uns in den nächsten Tagen erwarten wird. Denn das Highlight des Jahres kam auf uns zu: Das politische Praktikum.

 

Diese besondere Möglichkeit des gesellschaftswissenschaftlichen Profils bietet den Schülern an bei einem Abgeordneten ihrer Wahl ein Praktikum zu absolvieren.

 

Um 12:00 Uhr saßen wir schon im ersten Zug Richtung Berlin. Nach einer gefühlten Ewigkeit, eine Stunde um genau zu sein, kamen wir an dem wunderschönen Bahnhof von Bad Kleinen an. Als wir dann nach weiteren zwei Stunden Zugfahrt den Berliner Hauptbahnhof erreichten, waren wir geschockt. Der Berliner Hauptbahnhof war weihnachtlich und prunkvoll geschmückt und begrüßte uns mit bunten, hellen Lichtern. Kaputt und fertig machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel, was direkt am Hauptbahnhof liegt und somit auch nur wenige Gehminuten von unseren Praktikumsstellen entfernt ist.

 

Montag begann dann unser Abenteuer im Büro von Alexandra Dinges-Dierig, der Direktkandidatin der CDU/CSU von dem Wahlkreis Lübeck und Herzogtum Lauenburg. Ihr Büro liegt in der Wilhelmstraße 65, wo wir auch unsere Hausausweise abholen sollten, mit dem wir überall ohne Sicherheitskontrollen in den Gebäuden des Bundestages umherlaufen konnten.

 

Gleich am ersten Tag wurden wir von Brigitte Linke empfangen, der Sekretärin von Frau Dinges-Dierig, die uns freundlich begrüßte und uns unsere Anträge für die Hausausweise überreichte. Nachdem dies geschafft war, zeigte uns Frau Linke unseren eigenen Konferenzraum, in dem wir an unserer Wochenaufgabe arbeiten sollten. Zu siebt bereiteten wir uns während des Praktikums auf eine Diskussion vor, damit wir am letzten Tag mit Frau Dinges-Dierig persönlich über das Thema debattieren konnten. Wir bekamen ein vor allem heiß diskutiertes und aktuelles Thema, nämlich den Klimagipfel von Marrakesch.

 

Zur Krönung des Tages machte der Büroleiter Oliver Fraederich mit uns eine Führung durch die ganzen Bundestagsgebäude. Er führte uns einmal durch das unterirdische Wegesysteme des Bundestages und erklärte uns die Funktionen der Institutionen, Räume und Gebäude, die allesamt miteinander verbunden sind. Abgeschlossen wurde der Rundgang mit einem Besuch in der Mensa und mit der Fortführung unserer Arbeit im Büro.

 

Um 16 Uhr stand das Rahmenprogramm mit der Klasse an.

 

Es ging zum Museum „Story of Berlin“. Dort wurden wir zuerst in einen Bunker geführt, der die Menschen damals vor einem Atombombenangriff während des Kalten Krieges schützen sollte.

 

In diesem sollten rund 3600 Menschen im engsten Raum miteinander leben, um sich vor der Verstrahlung zu retten. Mit den nötigen Vorräten und der Luftschutzanlage könnte man ungefähr zwei Wochen darin überleben.

 

Die Führung wurde im oberen Geschoss des Museums fortgesetzt, in dem uns die Geschichte Berlins, aber auch von Deutschland allgemein, spannend veranschaulicht wurde. Mit visuellen Effekten, Bildmaterial, Schaupuppen und unserer motivierten Führerin hat man uns die Geschichte vom kleinen Dorf Berlin bis hin zu der Hauptstadt Deutschlands, die wir heute kennen, mit jedem Aufschwung und Tiefschlag näher gebracht.

 

Am Dienstag hatten wir erst Zeit im Büro, um an unserer Wochenaufgabe weiterzuarbeiten, die interessante Architektur des Bundestages zu bewundern und auch mal etwas neues zu entdecken, denn die Gebäude sind voller Kunstwerke, die mal mehr und mal weniger spannend sind. Der Höhepunkt unseres Tages sollte der Besuch im Bundesrat sein. Dort durften die CDU Praktikanten mit einer Klasse aus Berlin an einer Führung im Bundesrat teilnehmen, wo wir anschließend ein Rollenspiel durchführten, in dem wir eine Sitzung des Bundesrates nachstellten.

 

Gemeinsam entschieden wir uns für das Thema: Verbot von Massentierhaltung.

 

Wir fühlten uns wie die Mitglieder des Bundesrates, präsentierten unsere Argumente voller Stolz und diskutierten voller Elan.

 

Als wir zurück im Bundestagsgebäude waren, machten wir uns auf dem Weg zur Fraktionsebene, wo später die Fraktionssitzungen stattfinden sollten. Voller Hoffnung, dass wir vielleicht berühmte Politiker hautnah sahen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Wir erblickten bekannte Gesichter wie Ursula von der Leyen, Sigmar Gabriel, Andrea Nahles und wir durften sogar die Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich sehen! Zudem hatten wir die Ehre mit Ursula von der Leyen ein Foto zu machen.

 

Nachmittags besuchten wir mit der Klasse das DDR-Museum. Auch hier hatten wir eine Führung gebucht, die uns durch die Zeit, als Deutschland und Berlin noch geteilt waren, bringen sollte. Wir sahen das Alltagsleben und vor allem die Unterschiede des getrennten Berlins, wie die Menschen lebten, was sie trugen und wie die SED-Diktatur und besonders der Kommunismus die Bewohner beeinflusst hat.

 

Am dritten Tag unserer spannenden Woche wurden wir in Gruppen aufgeteilt, um verschiedene Ausschüsse, wie den Recht und Verbraucherschutzausschuss, den Finanzausschuss, den Bildungs- und Forschungsausschuss und den Infrastruktur und Digitalisierungsausschuss zu besuchen.

 

Abends machten wir uns dann auf den Weg nach Hohenschönhausen, welches eines der bedeutendsten Stasi-Gefängnisse von Berlin war. Auch dort bekamen wir eine Führung.

 

Wir erfuhren über die Unterbringungen der Insassen und auch die Verhörmethoden der Stasi. Das besondere an der Führung selbst war, dass dieser ein Zeitzeuge ist und uns auch über seine eigenen Erfahrungen erzählt hat.

 

Donnerstag stand der Besuch im Bundesministerium für Bildung und Forschung an – kurz BMBF. Wir bekamen von der ziemlich jungen Führerin einen Vortrag, in dem sie uns über die Geschichte des BMBFs erzählte und uns die Projekte, die das BMBF umgesetzt hat oder an die sie momentan sogar noch arbeiten, präsentierte. Danach bekamen wir unsere eigene private Führung durch das Gebäude, welches mit der neuesten Technik ausgestattet ist und uns alle vor allem durch seine Architektur zum Staunen brachte.

 

Ein Besuch im Plenum durfte auch nicht fehlen. Man merkte jedoch sofort, dass das Plenum eher für die Öffentlichkeit gedacht war, denn im Vergleich zu den Ausschüssen waren die Abgeordneten viel motivierter und zeigten auch deutlich mehr Interesse an das Geschehen.

 

Später ging es dann mit der Klasse zu „Maybrit Illner“. Zu Gast waren Sigmar Gabriel, der Bundeswirtschaftsminister, Horst von Buttlar, Chefredakteur von „Capital“, Katja Kipping, Parteivorsitzende der Linke und Matthias Wissmann, der VDA-Präsident.

 

Das Thema der Debatte lautete: „Gewinne steigen, Jobs verschwinden“. Hierbei war es interessant einen Polittalk mal live mitzuerleben.

 

Nun stand auch schon der letzte Tag vor der Tür. Gemeinsam begrüßten wir das Team von Frau Dinges-Dierig ein letztes Mal. Heute stand endlich die lang erwartete Diskussion mit Frau Dinges-Dierig an. Jedoch wurden wir enttäuscht, da unsere Abgeordnete einen Fahrradunfall hatte, musste sie ins Krankenhaus und konnte dementsprechend kein Gespräche mit uns führen.

 

Aus diesem Grund debattierten wir mit der Praktikantin, die uns über die Woche auch viel unterstützt hat. Es war eine spannende Debatte. Alle aus der Gruppe haben enthusiastisch ihren Beitrag geleistet und jeder von uns hat etwas neues gelernt.

 

So endete unser letztes Highlight in Berlin.

 

Mit einem weinenden und einem lächelnden Auge verabschiedeten wir uns von dem gesamten Team. Zusammen gingen wir nochmal durch den Bundestag und gaben schweren Herzens unsere Hausausweise, die wir am liebsten mit nach Hause genommen hätten, ab.

 

Im Zug zurück nach Lübeck dachten wir an die Erinnerungen und Erlebnisse, die wir in Berlin gesammelt haben. Wehmütig stellten wir uns den Bundestag mit dem vielen Trubel, ihren vielen Kunstwerken, aber auch die unterirdischen Gänge vor, denn wir wussten, dass wir so ein Abenteuer kein zweites Mal erleben können.

 

Artikel von Michelle Besler und Tran My Ngan Nguyen

 

 

 

2. Bericht von zwei Schülern, die bei Gabriele Hiller-Ohm (SPD) ihr Praktikum absolvierten:

 

Das gesellschaftswissenschaftliche Profil der Ernestinenschule zu Lübeck bekam Ende November die Möglichkeit, ein einwöchiges, politisches Praktikum bei Abgeordneten des Bundestages machen zu können. Unter Organisation des Wirtschafts- und Politiklehrers Herrn Sondersorg wurden die Schülerinnen und Schüler jeweils in kleinen Gruppen den Bundestagsbüros sowie der schleswig-holsteinischen Landesvertretung und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zugeteilt.

 

Ich selbst war zusammen mit Josephine, Felix, Laurenz und Durdu bei Gabriele Hiller-Ohm von der SPD, der Abgeordneten des Lübecker Wahlkreises. Meine Erwartungen waren groß, denn ich interessiere mich sehr für Politik und hoffte auf die Möglichkeit, Abläufe in der Bundespolitik besser kennenzulernen.

 

Die ganze Klasse reiste am Sonntagabend mit dem Zug an und übernachtete im Meininger Hotel direkt am Hauptbahnhof. Dieser liegt gegenüber dem Regierungsviertel, daher liefen wir jeden Morgen zu Fuß zu unserer Praktikumsstelle im Jakob-Kaiser-Haus neben dem Reichstag. Am Montag wurden wir zunächst freundlich von Marian Liesenfeld, einem Mitarbeiter von Frau Hiller-Ohm, oder wie wir sie nennen durften: Gabi, begrüßt. Herr Liesenfeld stellte uns dem restlichen Team vor und gab uns zunächst einen Überblick über den Ablauf der kommenden Woche. Danach beantragten wir unsere Hausausweise, mit welchen wir die Sicherheitsschleusen zwischen den Häusern des Parlamentes und dem Reichstag ohne Kontrollen passieren konnten. Anschließend gab Herr Liesenfeld uns eine Führung durch die wichtigsten Regierungsgebäude, den Reichstag und das unterirdische Tunnelnetz, mit dem sie verbunden sind. Dann lernten wir beim gemeinsamen Mittagessen Frau Hiller-Ohm kennen. Sie ist eine sehr engagierte und freundliche Frau, der man sofort anmerkt, dass sie ihren Job liebt und mit viel Kraft und Durchhaltevermögen versucht, auf die Anliegen der Menschen einzugehen und diese umzusetzen. Sie ist, neben ihrer Tätigkeit im Wahlkreis und ihrem Abgeordnetenmandat, tourismuspolitische Sprecherin der SPD sowie Mitglied der Ausschüsse Tourismus und Arbeit und Soziales. Direkt im Anschluss besuchten wir eine Sitzung der SPD-Arbeitsgruppe Tourismus, dessen Vorsitz Frau Hiller-Ohm innehat.

 

Der nächste Tag begann mit einer Sitzung der SPD-Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales. Auch am Dienstag gingen wir, wie jeden folgenden Tag, mit Frau Hiller-Ohm in einer Kantine des Bundestages essen, und sie nahm sich außerordentlich viel Zeit, um sich mit unseren Fragen auseinanderzusetzen. Anschließend hatten wir ein Praktikantengespräch mit der Umwelt- und Bauministerin Barbara Hendricks, an welchem circa 30 Leute teilnahmen und eine Stunde lang Fragen zu ihren Aufgabenbereichen gestellt werden konnten. Danach trafen wir Frau Hiller-Ohm und Herrn Liesenfeld auf der Fraktionsebene des Reichstages, wo Frau Hiller-Ohm uns fast allen bekannten SPD-Größen vorstellte und wir ein Foto mit ihnen machen konnten, und zum Beispiel SPD-Fraktionsvorsitzender, Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel sich sogar kurz mit uns unterhielt.

 

Am darauffolgenden Tag fanden die Ausschüsse statt, das heißt, die Gesetzesentwürfe werden nun nicht mehr nur fraktionsintern, wie in der Arbeitsgruppe, sondern mit allen Fraktionen besprochen, verändert und abgestimmt, bevor der Gesetzesentwurf öffentlich und verbindlich im Plenum des Deutschen Bundestages debattiert und abgestimmt wird. Zunächst tagte der Tourismusausschuss. Da die Tagesordnungspunkte aber aufgrund langjähriger Vorarbeitszeit nur noch abgestimmt werden mussten, war die Sitzung sehr schnell vorbei. Also ermöglichte Frau Hiller-Ohm uns noch ein Gespräch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin des Wirtschaftsministeriums, Frau Iris Gleicke. Nach dieser tollen Möglichkeit besuchten wir noch den Ausschuss für Arbeit und Soziales.

 

Donnerstagmorgen begann der Tag mit einem Besuch des Bundestagsplenums, in welchem zunächst nahezu alle Abgeordneten sowie die Regierung anwesend waren, da von dem amtierenden Bundestagspräsidenten Norbert Lammert eine Trauerrede für den kürzlich verstorbenen Bundestagsvizepräsidenten Peter Hintze gehalten wurde. Anschließend verfolgten wir die Debatte und die Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes, dessen Vorarbeit wir in der SPD- Arbeitsgruppe und im Ausschuss für Arbeit und Soziales miterlebt hatten. Nach dem Mittag durften wir an einer Dialogkonferenz der SPD-Fraktion zum Thema Chancengerechtigkeit und Bildungserfolg teilnehmen, auf der ein langjährig vorbereitetes Themengebiet vorgestellt wurde.

 

Am letzten Tag hatte Frau Hiller-Ohm ein Gespräch mit 50 Leuten aus ihrem Heimatwahlkreis, die sich außerdem kostenlos die Bundespolitik in Berlin ansehen und näherbringen lassen konnten. Nach einer anschließenden Feedbackrunde mit unserem Praktikumsbetreuer Herrn Liesenfeld und einem letzten gemeinsamen Mittagessen mit Frau Hiller-Ohm war das Politische Praktikum nun leider vorbei, und die ganze Klasse trat am Freitagnachmittag mit dem Zug die Heimreise an.

 

Während des Praktikums gab es noch ein schulisches Zusatzprogramm, so besuchten wir als ganze Klasse das DDR-Museum, das Museum „Story of Berlin“ und das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Außerdem waren wir als Studiopublikum zu Gast bei der Polittalk-Sendung Maybrit Illner mit dem Thema: „Gewinne steigen, Jobs verschwinden“, bei der unter anderem Sigmar Gabriel als Gesprächspartner anwesend war.

 

Als Fazit lässt sich zu der Woche sagen, dass man zwar oft das Gefühl hat, die Bundespolitiker in Berlin regieren und beschließen weit weg von den Menschen und ihren Problemen. Dass dem aber nicht so ist, habe ich in dieser Woche deutlich gespürt. Bei meinem Politischen Praktikum bei Gabriele Hiller-Ohm durfte ich der Abgeordneten meiner Heimatstadt Lübeck bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter schauen. Ich erlebte eine abwechslungsreiche und interessante Woche, in der ich von der Fraktions-Arbeitsgruppe bis zur Plenardebatte den Entstehungsprozess eines Gesetzes sowie die Bürgernähe von Frau Hiller-Ohm miterlebt habe.

 

Ich hatte eine unglaublich spannende und interessante Woche und würde das Politische Praktikum jedem weiterempfehlen.

 

- Jan Quaschning; Julian Klötzer -

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