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USA

Da standen wir nun am Morgen des 9. Septembers 2013 zusammen mit Frau Hoyer und einigen Eltern am Hamburger Flughafen und konnten kaum glauben, dass uns nur noch circa 20 Stunden und 6500 Kilometer von unseren Gastfamilien in den USA trennten. Wir alle hatten in den letzten Wochen gepackt, Einreiseanträge und Kreditkarten beantragt, neue Reisepässe ausstellen lassen, Waffeln verkauft und schließlich dem Abreisetag entgegengefiebert. Da wir sehr früh aufgestanden waren, um unseren Flug von Hamburg nach Newark zu nehmen, waren wir sehr müde. Gleichzeitig stieg aber auch die Vorfreude, die sich mit einem mulmigen Gefühl mischte: Würden wir uns mit unseren Austauschschülern und unseren Gastfamilien verstehen? Würden wir mit dem Leben dort zurechtkommen? Sind alle Vorurteile über die Menschen in Amerika wahr? Essen sie wirklich nur Frittiertes und wissen sie überhaupt etwas über Deutschland?

 

Am meisten beschäftigte uns jedoch die Frage, wie unsere Austauschschüler wohl sein würden. Wir hatten vorher nur sehr kurz Kontakt aufnehmen können und wussten nur die wichtigsten Dinge über die Menschen, mit denen wir die nächsten drei Wochen verbringen würden.

 

Nachdem wir uns dann auch noch von den letzten Eltern verabschiedet hatten, ging alles sehr schnell und wir waren auf dem Flughafen Newark in New Jersey. Ehe wir uns versahen standen wir auch schon auf dem Flughafen Buffalo/NY. Nachdem wir einige Zeit orientierungslos auf dem Flughafen umhergelaufen waren, fanden wir schließlich doch Amy, die amerikanische Lehrerin, die den Austausch betreute und einige unserer Austauschschüler. Wider Erwarten waren nicht alle da, um uns abzuholen und einige von uns mussten sich noch etwas gedulden, ihre Gastfamilien kennenzulernen.

 

An diesem ersten Abend waren wir alle überwältigt von den neuen Eindrücken und wollten eigentlich nur noch ins Bett. Das taten wir auch und trafen uns dann am nächsten Morgen übermüdet in der Schule. Viele von uns waren zum ersten Mal mit einem Schulbus zur Lewiston-Porter High School- unserer Austauschschule-gefahren und waren etwas erdrückt von den neuen Impressionen, die am laufenden Band auf uns einprasselten. Wir tauschten also unsere ersten Erfahrungen aus und begleiteten unsere Austauschschüler in den Unterricht und lernten die Schule kennen, in der wir uns allerdings anfangs etwas verloren vorkamen.

 

Schulen in den USA unterscheiden sich wirklich merklich von unseren Schulen. Morgens fahren fast alle Schüler mit dem Schulbus zur Schule, der sie direkt vor ihrer Haustür abholt. Alle anderen Schüler werden von ihren Eltern gefahren oder fahren selbst mit ihren Autos. Um 7:44 müssen alle Schüler in der Schule sein. Von 7:44 bis 7:54 ist Homeroom- es werden Informationen durch Lautsprecher oder Fernseher gegeben und die Schulhymne gespielt sowie ein Treuegelöbnis gegenüber Nation und Flagge ausgesprochen. Danach gehen alle Schüler zu ihren Schließfächern, denn jeder hat ein solches, und holen die Dinge, die sie für die nächsten Stunden benötigen. Dabei müssen sie sich sehr beeilen, denn die Pausen zwischen den 40-minütigen Schulstunden dauern nur vier Minuten. Anders als bei uns in Deutschland hat in den USA jeder Lehrer seinen eigenen Klassenraum und die Schüler müssen jede Stunde den Raum wechseln. Daher ist das Schulgebäude riesig und für Fremde nur sehr schwer zu übersehen. Außerdem gibt es sogar eigene Footballplätze und Schwimmhallen an den Schulen- so auch an der Lew –Port High. Die meisten machen nach dem Unterricht täglich zwei Stunden Sport in der Schule, anstatt, wie in Europa üblich, in einen Sportverein zu gehen. Auch fast alle anderen Hobbies kann man so ausüben. Deswegen gibt es fast täglich Spiele irgendeiner Mannschaft, zu denen sehr viele Zuschauer kommen. Auch wir haben uns ein Volleyballspiel und ein Footballspiel angeguckt. Es war sehr spannend zu sehen, obwohl keiner von uns die Regeln des Footballspiels wirklich verstanden hat!

 

Die Regeln und Gewohnheiten an amerikanischen Schulen sind anders als bei uns. So hört zum Beispiel fast jeder Musik in den Pausen- manche auch im Unterricht- und die Handys sind dauerhaft an und werden auch im Unterricht benutzt. Des Weiteren gibt es eine Mittagspause, in der in der Mensa gegessen werden kann. Das Essen ist mehr oder weniger gesund und lecker (Pizza, Hotdog, Burger und co.), aber da die Schule außerhalb des Ortes liegt, haben die Schüler keine andere Alternative, außer sich Lunch selber mitzubringen. Wir haben uns als Gruppe jeden Tag um 11:00 Uhr getroffen, um gemeinsam dort zu essen.

 

Wir gingen zwar oft mit unseren Austauschschülern in den Unterricht, aber natürlich haben wir auch viele schöne Ausflüge unternommen. Zu den Highlights gehören sicherlich die Niagarafälle, von denen wir uns gar nicht mehr losreißen konnten. Wir haben sie vom Boot aus gesehen und sowohl von der amerikanischen Seite, als auch von der kanadischen. Die meisten sogar noch einmal in der Nacht, wenn die Fälle beleuchtet sind. Ein weiteres Highlight war das Wochenende in NYC mit Amy und ihrem Sohn Dominic. Wir haben uns an diesem Wochenende die Füße wund gelaufen und unserem Ausflug mit dem Broadway- Musical Cinderella die Krone aufgesetzt. Wir können nun bei den Worten Rockefeller- Center, Empire State Building, Broadway, Times Square, Manhattan und noch vielen mehr lächeln und sagen: „Da war ich schon mal!“. Besonders stolz sind wir noch auf uns, dass wir mit unserem Waffelverkauf, von dem hoffentlich auch alle Leser profitiert haben, uns an den Kosten für NYC beteiligen konnten.

 

Nachdem wir zurück in Lewiston waren, brach bei einigen ein Gossip Girl- Fieber aus, denn nun wussten wir ja, wo genau die Szenen in New York gedreht wurden. Wir haben auch noch viele weitere schöne Ausflüge gemacht, wie zum Beispiel in das Freilichtmuseum nach Mumford, einem Museum, in dem Häuser aus dem 19. Jahrhundert aufgebaut sind. Wir waren auch in einem Museum in Bergholz mit dem Namen „Das Haus und der Stall“. Dort ist das Leben von deutschen Einwanderern nachgestellt, was für uns sehr interessant zu sehen war, da viele Dinge deutsche Aufschriften hatten. Eigentlich wollten wir diesen Ausflug mit Amy machen und danach in die Mall fahren. Diese hatte aber keine Zeit und der Schulleiter kam kurzfristig mit. Konnten wir aber einfach so mit dem Schulleiter in die Mall fahren? Diese Sorge stellte sich als lächerlich heraus, denn er kaufte sich kurzerhand neue Sportschuhe.

 

Wir gingen also täglich mit zur Schule und fingen an, für das Town Hall Meeting, einer Art Vorstellung der Schule und Austausch zwischen Kulturen, Vorträge auszuarbeiten. Des Weiteren hatten wir noch ein Projekt mit Vorstellungen der Feiertage, bei dem überraschende Fakten auf der europäischen und der amerikanischen Seite auftauchten. Viel zu schnell waren dann die drei Wochen vorbei und wir mussten uns von allen neu kennengelernten Orten und Personen unter Tränen verabschieden. Keiner von uns wollte wirklich schon zurück nach Hause, obwohl wir uns doch alle sehr auf unsere Fahrräder und frischen Salat freuten. Wir hatten es langsam satt, immer Auto fahren zu müssen. In den USA ist nämlich wirklich ALLES größer und weiter auseinander, als bei uns. Wenn man nicht Auto fahren kann, dann ist man von Eltern und Freunden abhängig. Abschließend können wir also sagen, dass wir Romane mit unseren neu gewonnen Erfahrungen füllen könnten und dass es doch mehr kulturelle Unterschiede gibt, als wir dachten. Unser Austausch war sehr lohnenswert und weil unsere Austauschpartner uns leider nicht besuchen werden, denken einige von uns darüber nach, die gesamte Familie wieder zu besuchen und auch nach Lübeck einzuladen. Wir empfehlen jedem, dem es möglich ist auf jeden Fall an diesem Austausch teilzunehmen.

 

Wir als Gruppe wollen uns noch einmal bei allen bedanken, die diesen Austausch für uns möglich gemacht haben, insbesondere bei unseren Eltern, Amy und Clara, die an öffentlichen Orten als Amerika- Erfahrene vorgehen musste.

 

Besonders danken wir Frau Hoyer, die schon über ein Jahr im Voraus gemeinsam mit Frau Neufert und Amy mit dem Planen begann, Flüge buchte und uns an jedem Schritt der Planung teilhaben ließ. In den USA war sie dann für jeden von uns da, tröstete uns, wenn es nötig war und hatte hoffentlich ebenso eine gute Zeit wie wir.

 

Danke Frau Hoyer!

 

 

Liv Marieke Asmussen, 12a

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