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Israel

Studienfahrt nach Israel

20.02. – 01.03.2008

 

 

ISRAEL IS REAL

 

 

Unter diesem Leitspruch entflohen am 20.02.2008 je acht Schüler und eine Lehrkraft der Ernestinenschule, des Katharineums, des Leibniz-Gymnasiums Bad Schwartau und der Thomas-Mann-Schule dem normalen Schulalltag und begaben sich auf eine himmlische Reise ins Heilige Land. Mit von der Partie war auch der ehemalige Stadtpräsident Peter Oertling in Begleitung seiner Frau.

Jeder, der den knapp 40 "Urlaubern" pure Erholung und Entspannung vorwarf, wurde mit einem Blick auf den platzenden Terminplan eines Besseren belehrt. Um den Schülern zusätzlich zu den vielen Sponsorengeldern eine noch preiswertere Reise zu ermöglichen, wählte man die billigste Flugverbindung nach Tel Aviv - über München. Dass die Hinreise mehr als 22 Stunden in Anspruch nahm, wurde von den meisten Schülern mit einer ironischen Schadenfreude über die sich mit Integralrechnung quälenden, zu Hause gebliebenen Schüler kommentiert.


Endlich in Jerusalem angekommen, bot sich gleich am ersten Abend ein wunderschöner Blick über die Altstadt Jerusalems von unserer Herberge, dem Paulus-Haus. Die nächsten fünf Tage verbrachten wir in Jerusalem, wobei wir tagsüber u.a. den Ölberg, die Klagemauer und die Altstadt Jerusalems besuchten und erkundeten. Besonders hervorheben möchte ich hier einmal die Gottesdienste in der Grabeskirche: Von äthiopisch-christlich bis griechisch-orthodox zelebrieren hier mehrere unterschiedliche christliche Gruppen ihren Gottesdienst gleichzeitig. Das sorgt dafür, dass man während der Gottesdienste sein eigenes Wort nicht mehr versteht, da alle Konfessionen mit viel Gesang und einer großzügigen Menge Weihrauch ihren Gottesdienst feiern.

 

Zusätzlich zu den für jeden Touristen zugänglichen Sehenswürdigkeiten enthielt unser Programm auch viele Punkte, die die Reise zu einer besonderen Reise machten. Zum Beispiel besuchten wir am vierten Tag eine israelische Schule und hatten die Gelegenheit in kleinen Gruppen mit den Schülern ins Gespräch zu kommen. Das Gespräch zeigte, dass auch die israelischen Schüler sehr interessiert waren an unserer Kultur, unserem Alltag und unserem Umgang mit der Geschichte des Holocausts. Anschließend ging es auf den Sportplatz: Hier zeigte sich der amerikanische Einfluss dadurch, dass wir haushoch beim Basketball verloren. Übermütig geworden, forderten uns die Schüler danach zu einem Fußballspiel heraus, bei dem sie sich dann schnell geschlagen geben mussten.
An unserem letzten Tag in Jerusalem besuchten wir die größte Holocaustgedenkstätte der Welt, Yad Vashem. Alle Besucher Israels, besonders die aus Deutschland, können und sollten sich dieser Auseinandersetzung mit den Gräueltaten der Großvatergeneration stellen. Wir hatten darüber hinaus aber auch die Möglichkeit, uns im Anschluss mit jüdischen Zeitzeugen zu treffen und mit ihnen über die Thematik zu sprechen.
An dieser Stelle möchte ich besonders Esther Carlebach erwähnen, eine Lübecker Jüdin, die 1938 aus Lübeck floh und die uns mit ihrem trotz des hohen Alters überdurchschnittlich lebhaften Temperament begeisterte.

Nachdem wir Jerusalem verlassen hatten, trafen wir auch noch im Kibbuz Shluchot Herrn Shlomo Samson, der mit 20 Jahren das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebte. Es war bewundernswert zu sehen, wie ein Mann, der die schlimmsten Zeiten seines Lebens in Deutschland verbracht hatte, so objektiv und tolerant bleiben konnte, uns als zweite Nachkriegsgeneration zu begrüßen und von seinem Schicksal zu erzählen.
Nachdem wir auch das Kibbuz verlassen hatten – das Wetter hatte inzwischen hochsommerliche Temperaturen erreicht – besuchten wir das Tote Meer. Die Vorfreude war gewaltig, doch zum Glück blieb letztendlich (fast) jedes Auge trocken.
Die letzten Tage der Reise verbrachten wir in Kare Deshe, einem Jugendhotel direkt am See Genezareth. Tagsüber besuchten wir die vermeintliche Taufstelle Jesu, seine Wirkstätten Kapernaum und Tabgha und die römische Ruinenstadt Bet She`an. Abends verbrachten wir gemütliche Stunden am See.


Das Sahnehäubchen der Fahrt war die Gruppe selbst. Schon am zweiten Abend kannte man sich, verstand sich und nach 10 Tagen waren längst gute Freundschaften aufgebaut, die auch nach Israel noch bestehen. In unserer ersten Herberge, dem Paulus-Haus waren die männlichen Teilnehmer wegen einer Überbuchung genötigt, im nicht heizbaren Gartenhaus zu schlafen. Das einzig Kältere als das Gartenhaus waren die Duschen im Gartenhaus. Vermutlich führte gerade diese gemeinsam gehasste Kälte zu warmen Freundschaften und einer heißen Gruppendynamik.


Cetero censeo, ut es mehr von diesen Israelfahrten geben sollte!

 

 

Micha Frank

israel4-2008
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