Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbildBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteStreicherklasse InformationBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Zeitzeugenbegegnung

„Ich bin auch ein Happy End“ – Schülerinnen und Schüler der Ernestinenschule nehmen online an einer Zeitzeugenbegegnung mit der Holocaustüberlebenden Batsheva Dagan teil

 

Batsheva Dagan (bald 97) sitzt zusammen mit dem Interviewer in ihrer Küche in Holon in der Nähe von Tel Aviv. Schülerinnen und Schüler der Ernestinenschule aus dem 9. Jahrgang, aus E, Q1 und Q2 sitzen in der Aula, im Konferenzraum der Burgschule und in Klassenräumen und folgen gebannt und interessiert der Veranstaltung, die von der internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem organisiert und von Gabriele Hannemann (Konzeptwerkstatt Antisemitismus – Zugänge Schaffen SH/ Yad Ruth e.V.) vermittelt wurde. Die Ernestinenschule nimmt zusammen mit weiteren Schulen aus Schleswig-Holstein und der ganzen Bundesrepublik an der Veranstaltung teil.

Die Klassen haben sich vorbereitet, Texte gelesen, manche einen Kurzfilm/Trickfilm nach einem Kinderbuch Batsheva Dagans geschaut und vorab Fragen überlegt, die während der Veranstaltung beantwortet werden.

Batsheva Dagan kommt aus Łódź und wächst in einer großen Familie auf. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen überlebt sie das Ghetto Radom, das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, zwei Todesmärsche und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Nach dem Krieg geht sie nach Israel und wird Autorin, Pädagogin und Psychologin. In ihrer Arbeit entwickelt sie Methoden, wie mit Kindern und Jugendlichen über den Holocaust gesprochen werden kann. Gleichzeitig ist sie selbst Zeitzeugin und besucht Schulen, um von ihrem Lebensweg zu erzählen.

Nicht immer ist es bei so vielen Erlebnissen und Fragen einfach zu folgen, dennoch gehen Interesse und Spannung nie verloren. Allen ist bewusst, dass sie vermutlich die letzte Generation sind, die noch die Möglichkeit hat, Zeitzeugen direkt zuzuhören. Obwohl die Veranstaltung online war, wurde sie als persönlich empfunden und nicht wie ein Internetvideo. „Es waren unsere Fragen, die beantwortet wurden, und weil wir die Kamera an hatten, und man uns auch sehen konnte, waren wir ja dabei“, ist die klare Aussage eines Schülers aus dem E-Jahrgang. Auch die Q2, die bereits 2019 die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi in der Aula der Schule unmittelbar erlebt hat, bestätigt den Eindruck. „Natürlich ist es anders, wenn Zuschauende und Zeitzeugin gemeinsam in einem Raum sind und man im Anschluss noch direkte Fragen stellen kann. Aber auch hier war eine persönliche Ebene da.“ Die Schülerinnen und Schüler haben im Anschluss an die Veranstaltung die Möglichkeit, noch weitere Fragen zu stellen, die noch nicht beantwortet wurden, oder auch einen Dankesbrief zu schreiben. Mehrere Gruppen haben schon erklärt, dieses Angebot annehmen zu wollen. Ein Brief ist schon unterwegs.

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die die Veranstaltung möglich gemacht haben, bei Gabriele Hannemann von der Konzeptwerkstatt Antisemitismus – Zugänge Schaffen – Schleswig-Holstein/ Yad Ruth e.V., die den Kontakt vermittelt hat, bei Anne Lepper von Yad Vashem für die Organisation, bei Julian Tsapir, ebenfalls von Yad Vashem, fürs Fragen, aber natürlich vor allem und ganz besonders bei Batsheva Dagan, die den Schülerinnen und Schülern lange im Gedächtnis bleiben wird. „Für mich als Überlebende ist es wichtig, dass die Jugend in Deutschland die Wahrheit kennt“, sagt sie am Ende der Veranstaltung. Dazu hat sie durch die Veranstaltung eindeutig beigetragen.

 

P.S.: Auch die Ernestinenschule beteiligt sich an der Aktion #Licht Zeigen (www.yad-vashem.de/licht-zeigen).

Batsheva Dagan 2
#LichtZeigen! ES