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Besuch der Gedenkstätte Neuengamme 2022

Neuengamme 2022

Fachtag im ehemaligen KZ

Am Dienstagmorgen, den 29. November, fuhr der gesamte E-Jahrgang der Ernestinenschule von der Musik- und Kongresshalle in Lübeck auf eine Exkursion zum etwa 70 Kilometer entfernten ehemaligen Konzentrationslager in Neuengamme.

Der Jahrgang traf sich schon um 8:20 Uhr morgens, sodass sich dieser pünktlich um 8:30 Uhr mit dem Bus in Richtung Neuengamme auf den Weg machen konnte. Schon bei der Anreise erkannten die Jugendlichen, dass das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers recht groß war und dass sie an diesem Tag nicht die einzigen Klassen waren, die einen Besuch zu dieser Gedenkstätte unternahmen. Somit standen auch schon früh am Morgen viele andere Klassen mit deren Lehrern und Lehrerinnen vor dem Eingang des ehemaligen Konzentrationslagers. Da das Gelände an einer größeren Straße angelegt ist, war die Anreise mit dem Bus schnell gemacht. Am Eingang verteilte sich der Jahrgang dann wieder in die einzelnen Klassen mit den dazugehörigen Lehrern und Lehrerinnen. Wartend draußen in der Kälte erreichten drei Exkursionsleiter die einzelnen Klassen, diese stellten sich kurz vor und im Anschluss hatten die Klassen ungefähr eine Stunde Zeit, um das Gelände zu erkunden. Dabei konnten die Schüler und Schülerinnen die dort auf dem Gelände vorhandenen Ausstellungen besuchen und sich somit schon vorab, etwas Wissen über die Historie des ehemaligen Konzentrationslagers aneignen. Dabei gab es in der sog. „Ergänzungsausstellung“, viele Informationen über Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion. Dort fanden früher zur Zeit des Betriebs des Konzentrationslagers Arbeiten von den Häftlingen des KZ statt. Die Häftlinge erledigten dort damals das Reparieren und Bauen von Waffen, Schiffsteilen und Motoren. Dieser Ort wurde aufgrund des Namens von Carl Walther, Walther-Werke genannt, dieser leitete zur damaligen Zeit ein Unternehmen, welches sich auf die Herstellung von Waffen spezialisiert hatte. Zur Zeit, in der das Konzentrationslager in Deutschland in Betrieb war, war es Unternehmern gestattet, gegen eine kleine Gebühr, die Dienste der Häftlinge in den Lagern in Anspruch zu nehmen, sodass einige Inhaftierte den Tag mit der Arbeit in den Walther-Werken verbrachten. Dazu waren noch immer einige Gegenstände aus der damaligen Zeit erhalten, sodass die Schüler und Schülerinnen einen Überblick über die Arbeiten, die dort damals erledigt wurden, gewannen. Zudem war dort noch eine weitere Ausstellung vorhanden, die sog. „Hauptausstellung“, in dieser wurden mehr die inhaltlichen Aspekte des ehemaligen Konzentrationslagers in den Vordergrund gestellt. Somit fanden sich in der Ausstellung nicht nur Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus, sondern auch Dokumente und Mitschriften wieder, sowohl von den Nationalsozialisten als auch kürzere Berichte von damaligen Inhaftierten, welche die Situationen von damals schilderten. Das Besondere an den Mitschriften der SS-Soldaten waren die Fakten. So wurde für jeden Häftling, welcher im Konzentrationslager in Neuengamme interniert war, eine Karte in Form eines Steckbriefes erstellt. Diese beinhaltete generelle Informationen, wie den Namen, das Geschlecht und den Geburtstag des Inhaftierten, aber auch Informationen über den Beruf, die Herkunft und den Grund der Internierung.

Danach begann der eigentliche Hauptteil des Fachtages, dieser bestand aus einer Gruppenarbeit. Dazu setzten sich die einzelnen Klassen mit einem der drei Exkursionsleiter zusammen. Diese erzählten zunächst generelle Informationen über das Konzentrationslager. Beispielsweise wurde deutlich, dass die Inhaftierten nicht allein aus Juden bestanden, sondern ebenfalls politische Gefangene, Schwerverbrecher, Homosexuelle, Roma und Sinti und Obdachlose sog. „Asozialen“ im Lager inhaftiert waren. Im Anschluss begannen die Gruppenarbeiten, diese gestaltete sich so, dass zu zweit oder auch zu dritt eine Gruppe gebildet wurde. Deren Aufgabe war es, mit vorgegebenen Informationen über ein spezielles Thema, eine Präsentation zu erstellen, um diese dann im Nachhinein den anderen Gruppen zu präsentieren. Dazu gab es die Themen: „Zäune/Wachtürme“, „Häftlingsunterkunft“, „Lagereingang/Ankunft“, „SS“, „Tongruben“ und „Ernährung“. Von nun an hatten alle Schüler und Schülerinnen etwa zwei Stunden Zeit an deren Präsentationen zum jeweiligen Thema zu arbeiten. Dazu stand den Schülern und Schülerinnen jegliche Form von Informationen, welche in der KZ-Gedenkstätte zu finden war, zur Verfügung. Zudem erhielt jede Gruppe einen Ordner. In diesem waren nicht nur kleine Informationstexte zu finden, sondern auch selbst gemalte Bilder oder aber auch Fotos aus der damaligen Zeit. Ebenfalls befanden sich in jedem Ordner ein oder mehrere Zitate. Diese stammten von ehemaligen Gefangenen, welche einige Alltagssituationen widerspiegelten. Schließlich machten sich einige Gruppen auf den Weg zu den Ausstellungen auf dem Gelände, manche hingegen suchten direkt am Ort des Geschehens nach Informationen. Was schon bei der Anreise direkt auffiel, war, dass fast alle Gebäude, in denen die Häftlinge lebten oder sich generell aufhielten, nicht mehr so dort standen, wie früher. Auf diese Weise war es möglich, fast über das gesamte Gelände ohne Hindernisse zu gucken, da die Gebäude aus der damaligen Zeit, abgerissen worden waren und nur noch der Umriss der Gebäude zu erkennen war. Der Grundriss war jedoch mit den Backsteinen aus der früheren Zeit gekennzeichnet, sodass den Besuchern eine kleine Veranschaulichung der früheren Situation auf dem Hof verschafft wurde. Dazu erhielt jede Gruppe einen Plan, der das gesamte Gelände abbildete, somit wussten alle Schüler und Schülerinnen, wo sie gezielt ihre Informationen finden und wo ein geeignetes Plätzchen sein würde, um diese zu präsentieren. Je länger sich die Gruppen an den verschiedenen Orten aufhielten, desto schneller verging dann auch die Zeit für die Vorbereitung, sodass diese zwei Stunden recht schnell verflogen. Dennoch hatten es alle Gruppen geschafft, in dieser Zeit eine kurze und informative Präsentation zu erstellen. Zusammenfassend zu den Präsentationen ist zu sagen, dass jede Gruppe sich sehr viele Gedanken über den Ort der Darstellung gemacht hat. Zudem enthielten die Vorträge manchmal mehr aber auch manchmal weniger Informationen, dennoch waren alle Präsentationen sehr interessant und informativ, sodass die Schüler und Schülerinnen in der Lage waren, ihr vorheriges Wissen über verschiedene Themen zu erweitern als auch sich neue Informationen anzueignen.

Nachdem jede einzelne Präsentation vorgetragen wurde, endete auch die Besuchszeit im ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme. Somit machten sich im Anschluss alle Schüler und Schülerinnen auf den Weg zum Bus und schließlich nach Hause. Das einzige, was noch der Fahrt nach Lübeck im Weg stand, war ein Foto mit dem gesamten E-Jahrgang vor dem internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Simon, Eb

 

An dieser Stelle sei dem Förderverein herzlich für die finanzielle Unterstützung gedankt.